Programm für die Bewahrung der Fruchtbarkeit in onkologischen Patientinnen
Damit die verstümmelten Frauen ihre sensitive Fähigkeit und die sexuelle Befriedigung zurückgewinnen und sich wieder zur Gänze eine Frau fühlen können
Auf der Welt gibt es in etwa 140 Millionen Mädchen, die eine Genital-Verstümmelung erlitten haben. Die Folgen dieses Initiationsritus sind Schmerzen, das Fehlen der sensitiven Fähigkeit, Harnwegsinfekte, Scheidenrisse, Fisteln und in vielen Fällen auch Unfruchtbarkeit.
Foto von Carmen Secanella.
Die Stiftung Dexeus Mujer mit den Fachkräften von Dexeus Mujer und dem Hospital Universitari Dexeus, führt das Programm für Genital-Rekonstruktion nach Verstümmelung aus, das im April 2007 ins Leben gerufen wurde.
Worin besteht es
Das Programm der Genital-Rekonstruktion nach Verstümmelung besteht darin, Frauen, die in ihrem Herkunftsland eine Genital-Verstümmelung erlitten haben, das Erscheinungsbild und die sensitive Fähigkeit der Klitoris wiederherzustellen. Die Stiftung Dexeus Mujer bietet die kostenlose chirurgische Rekonstruktion der Klitoris an, die die anatomische Restitution derselben und anderer betroffener Organe in 90% der Fälle ermöglicht. In 75% der Patientinnen ist die Restitution auch funktional.
Das Genital-Rekonstruktions-Programm ist Teil der Sozialleistungen der Stiftung Dexeus Mujer und wird von Dr. med. Pere Barri Soldevila geleitet, der erste Arzt, der eine solche Operation in Spanien durchgeführt hat. Die Entstehung des Programms war hierzulande eine Vorreiter-Initiative, die dazu beigetragen hat, dieses Problem ans Licht zu bringen und vielen Frauen zu helfen.
Profil der Patientinnen
Das Profil der Frauen, die ihr verstümmeltes Glied, das zuvor zur Gänze oder zum Teil exstirpiert wurde, wiederherstellen wollen, ist dasjenige einer afrikanischen Immigrantin mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren, die außerhalb Ihres Herkunftslandes geboren wurde oder sehr jung in der neuen westlichen Stadt, in der sie wohnt, ankam. Die Rekonstruktion bedeutet einen großen Schritt in der Integration der Frauen in der westlichen Gesellschaft.
Die Folgen von diesem Initiationsritus sin mannigfaltig:
- Schmerzen.
- Fehlen der sensitiven Fähigkeit.
- Harnweginfekte und Entzündungen im Genitalbereich.
- Scheidenrisse.
- Fisteln.
- Unfruchtbarkeit.
Die Kandidatinnen für diese chirurgische Behandlung müssen in Spanien wohnen und den Wunsch haben die Verstümmelung ihrer Genitalien wiederherstellen zu wollen, da das Programm die Möglichkeit afrikanische Patientinnen zur Operation zu überführen um sie anschließend wieder in ihr Land zurückzuführen nicht vorgesehen ist, um das Risiko der Ablehnung der Patientinnen in Afrika zu vermeiden.
Wie wird es durchgeführt
Der Eingriff dauert in etwa 45 Minuten und das Ziel ist die anatomische Restitution der Klitoris und anderer betroffener Organe, sowie das Erscheinungsbild und die sensitive Fähigkeit wiederherzustellen, was in über 75% der Fälle erreicht wird. Die Rekonstruktion ist ein großer Schritt damit diese Frauen sich wieder besser mit ihrem eigenen Körper fühlen, bisher hat man sie jedoch auch als ein Tabu empfunden, da es sich um ein Ritual handelt, das Teil der Tradition ist. Die Meisten geben außerdem zu, dass es sich um einen sehr traumatischen Prozess gehandelt hat. Daher ist die psychologische Betreuung wesentlich. In unserem Zentrum bieten wir den Patientinnen vor und nach der Operation einen Termin zur psychologischen Unterstützung an, was die Abteilung für Psychiatrie des Hospital Universitari Dexeus übernimmt.
Die Kosten der Behandlung belaufen sich auf 3.100 Eur und werden von der Stiftung Dexeus Mujer übernommen. Die Mehrheit der behandelten Patientinnen leben in Katalonien, hauptsächlich in den Provinzen Barcelona und Girona. Es kommen jedoch auch Frauen anderer spanischen Städte, zum Großteil aus Madrid.
Die Unterstützung seitens der Medien ist von großer Hilfe um dieses Programm unter den in Spanien wohnhaften Immigrantinnen zu verbreiten, was dazu beigetragen hat, dass der Patientinnen-Strom ständig gestiegen ist, und mittlerweile schon 97 Frauen seit der Aufstellung des Programmes operiert worden sind.
Erhaltene Auszeichnungen
Dr. Med. Pere Barri Soldevila bekam im Jahre 2011 die Auszeichnung Fundación Princesa de Girona (FPdGi) im Bereich Soziales Engagement für die Sozialleistung dieser medizinischen Initiative, die in Spanien bahnbrechend gewesen ist.
Auch im Jahre 2011 ist das von der Stiftung Dexeus Mujer geförderte Projekt Weibliche Genital-Rekonstruktion nach Verstümmelung im Rahmen der Ausschreibung von Fördermittel für Projekte im Bereich Soziales Engagement der „Obra Social” von „la Caixa” ausgewählt und ausgezeichnet worden.
2013 hat das Programm die Auszeichnung der Mossos d’Esquadra in Anerkennung des wertvollen Beitrages im Kampf gegen die weibliche Genital-Verstümmelung und aufgrund des außerordentlichen sozialen Engagements.
Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Spende geben wollen, um die Kosten der Behandlung dieser Patientinnen zu decken, können Sie dies über die Plattform www.migranodearena.org machen.
Hier können Sie alle unsere aktiven sozialen Programme einsehen, an denen Sie mit Mikrospenden beitragen können.
Sie entscheiden das Programm und den Betrag!