Heutzutage gibt es mehr Ausländerinnen als Katalaninnen, die sich mit Techniken der assistierten Reproduktion behandeln lassen. 53% der Frauen, die sich solchen Behandlungen unterziehen, sind Ausländerinnen, laut Daten der Europäischen Gesellschaft für Humane Reproduktion und Embryologie (ESHRE).
Im Falle von Dexeus Mujer beläuft sich der Prozentsatz auf in etwa 20%, von denen 50% Italienerinnen, 30% frankophon (Frankreich, Schweiz, Belgien und Nordafrika) sind und die restlichen 20 % aus Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Osteuropa und arabischen Ländern kommen. „Jede Patientin hat einen zuständigen Betreuer, der sie in jedem Moment begleitet. Wir verfügen über italienische, französische, englische, russische und, seit fünf Jahren, auch arabische Dolmetscher.” erklärt Cristina Bas, Koordinatorin der Internationalen Abteilung von Dexeus Mujer.
Die Hauptattraktion ist, dass die spanische Gesetzgebung bezüglich der assistierten Reproduktion vom Jahre 2006 sehr lax ist. Unter anderem ermöglicht sie auch ledigen und lesbischen Frauen sich diesen Behandlungen zu unterziehen, sie autorisiert auch die Spende von Eizellen und Samenzellen und bewahrt die Anonymität der Spender. Die assistierte Reproduktion steht mittlerweile nicht nur Frauen, die Befruchtungsprobleme erleiden zur Verfügung, sondern all den Frauen, die Mütter werden wollen. Laut der befragten Einrichtungen bedeutete dieses Gesetz der Start des reproduktiven Tourismus.
Die Kliniken suchen nun nach neuen Techniken, die sie von anderen Einrichtungen abheben. Beispielsweise, die Adoption von Embryonen: anstatt ein schon geborenes Kind zu adoptieren, wird das Embryo in eine Frau implantiert, die es dann gebären wird.